Martin Gehrigk - Braunes Gefindel

Der Titel ist bewusst irritierend. Er spielt mit der politischen Konnotation der Farbe Braun und mit dem Begriff „Gesindel“, dessen abwertende Bedeutung sich durch nur einen Buchstaben in etwas Positives umkehrt: Entdeckung. Die Farbe „Braun“ wird sozusagen zurückerobert. Im Fall der Ausstellung geht es um Laub. Einzelne Laubblätter – der Laubtonne entronnen – werden zu Foto-Models, verwandeln sich in geheimnisvolle Wesen und erzählen von der Schönheit des Vergehens. Allein durch die Inszenierung der Blätter mit Licht, Schatten und Spiegelung entstehen zum Teil spektakuläre und berührende Bilder, die man von etwas, das nicht wenige als Abfall wahrnehmen, nicht erwarten würde. Und das ganz ohne Photoshop-Tricks.
Die Inszenierungen sind alle mit praktischen „Hausmitteln“ komponiert. Da helfen die Glasabdeckung einer Dunstabzugshaube, farbige Pappen, Glasscheiben. Sogar in ein Waschbecken mit laufendem Wasser wird ein Model postiert. Oder auf die Oberfläche des schwarzen Flügels. Das ist nicht verwunderlich, denn an diesem Flügel sitzt Martin Gehrigk und komponiert seine Songs.

Die Ausstellung wird eröffnet am mit einer Vernissage. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Martin Gehrigk auch einen kleinen Ausschnitt aus seinem aktuellen Live-Programm „Als wäre Frieden“ präsentieren.